Verschiedene Glasarten erklärt: Welches ist das richtige Glas für Ihr Eigenheim?

Die richtige Wahl des Fensters kann signifikant zum Energieverbrauch beitragen und demnach die Heizkosten maßgeblich beeinflussen. Um den Energieverbrauch effizient zu reduzieren, empfiehlt es sich, Fenster mit hoher Energieeffizienz zu verwenden. Hierbei sind die unterschiedlichen Fensterglasarten von entscheidender Bedeutung. Dieser Beitrag erläutert die diversen Fensterglasvarianten, einschließlich Einfachglas, Zweifach-Isolierglas, Zweifach-Wärmeschutzglas und Dreifach-Wärmeschutzglas. Des Weiteren wird der verbesserte Wärmedurchgangskoeffizient dieser Gläser hervorgehoben.

Einfachglas

Einfachglas stellt die grundlegendste und geringste effiziente Variante von Fensterglas dar. Es ist von einer einfachen Glasscheibe gebildet, die eine Dicke zwischen 4 und 10 Millimetern aufweist. Dieses Glas liefert einen begrenzten Wärmedämmwert, was zu Wärmeverlusten führt. Sein U-Wert, der die Wärmeenergie pro Quadratmeter und Kelvin angibt, die durch das Fenster strömt, liegt zwischen etwa 5,8 und 6,1 W/m²K. Ein niedriger U-Wert weist auf eine bessere Wärmedämmung hin.

Obwohl Einfachglas preislich attraktiv ist, überwiegen dessen Nachteile. Es ist anfällig für Wärmebrücken und Kondensbildung, was zur Schimmelbildung führen kann. Zudem erhöht sich das Einbruchsrisiko, und die Schallisolierung ist ungenügend. Heutzutage finden man Einfachglas im Wohnbereich nur noch im Bestand. Ein Austausch ist hier dringend angeraten.

Zweifach-Isolierglas

Als Weiterentwicklung des Einfachglases präsentiert sich das Zweifach-Isolierglas, oft auch als Doppelverglasung bekannt. Es besteht aus zwei Glasscheiben, die durch einen leeren Zwischenraum – den Hohlraum – separiert sind. Zur Optimierung der Wärmedämmung kann dieser Hohlraum mit Luft oder speziellen Gasen wie Argon oder Krypton befüllt sein. Dadurch lässt sich der Wärmedurchgang reduzieren und folglich der U-Wert senken. Bei Zweifach-Isolierglas liegt dieser U-Wert zwischen 2,8 und 3,3 W/m²K.

Obwohl das Zweifach-Isolierglas im Vergleich zum Einfachglas eine bessere Wärmedämmung bietet und den Energieverbrauch reduziert, bleibt es dennoch hinter den Erwartungen moderner Verglasungslösungen zurück. Es leistet zwar einen effektiveren Beitrag zur Schalldämmung und erhöht die Einbruchsicherheit, allerdings nur in einem begrenzten Maße. Insbesondere in Deutschland findet sich diese Art von Verglasung noch in vielen Bestandsfenstern, obwohl modernere Verglasungstechnologien bereits verfügbar sind. Auch hier lohnt es sich für Eigenheimbesitzer, über einen Austausch der Fenster nachzudenken.

Zweifach-Wärmeschutzglas

Das Zweifach-Wärmeschutzglas stellt eine weiterentwickelte Variante des Zweifach-Isolierglases dar. Diese Glasart zeichnet sich durch eine spezielle Beschichtung auf einer der Glasscheiben aus, die die Wärme effektiv in den Raum zurückreflektiert. Durch diese Beschichtung verringert sich der Wärmeverlust und die Energieeffizienz des Fensters steigt merklich an. Bei einem U-Wert zwischen 1,1 und 1,6 W/m²K, bietet es eine überlegene Wärmedämmung.

Mit einer höheren Wärmedämmung als das Zweifach-Isolierglas eignet sich das Zweifach-Wärmeschutzglas insbesondere für Gebäude in Regionen mit kälterem Klima wie Deutschland. Es dient nicht nur der Reduzierung des Energieverbrauchs, sondern trägt auch erheblich zur Senkung der CO2-Emissionen bei und erhöht den Wohnkomfort spürbar. Mit seiner Effektivität in der Schalldämmung und einer höheren Sicherheit als beim Einfachglas, stellt das Zweifach-Wärmeschutzglas für viele Bausituationen, insbesondere bei unzureichend gedämmtem Mauerwerk, die optimale Lösung dar.

Dreifach-Wärmeschutzglas

Dreifach-Wärmeschutzglas repräsentiert den effizientesten und teuersten Fensterglastyp auf dem heutigen Markt. Es setzt sich aus drei Glasscheiben zusammen, die durch zwei Hohlräume separiert sind. Jeder dieser Hohlräume kann mit Luft oder speziellen Gasen, wie Argon oder Krypton, befüllt sein, um die Wärmedämmung zu optimieren. Eine spezielle Beschichtung auf den Innenseiten der Glasscheiben reflektiert die Wärme zurück in den Raum, reduziert somit den Wärmeverlust erheblich und führt zu einem U-Wert zwischen 0,5 und 0,8 W/m²K.

Das Dreifach-Wärmeschutzglas bietet die überragende Wärmedämmung und eignet sich insbesondere für Gebäude in kalten Regionen wie Deutschland. Es mindert den Energieverbrauch signifikant und ermöglicht dadurch erhebliche Kosteneinsparungen. Darüber hinaus bietet es eine verbesserte Schalldämmung und eine höhere Sicherheit im Vergleich zu den anderen Verglasungen.

Wenn bauphysikalisch möglich, ist das Dreifach-Wärmeschutzglas stets die empfehlenswerte Verglasungsoption und repräsentiert den aktuellen Stand der Technik. Zudem können nur Investitionen in diese Verglasungsvariante staatlich gefördert werden.